Tipps für Lehrkräfte
Das Thema Rassismus ist ein emotionales Thema und alle haben damit bewusst oder unbewusst schon Erfahrungen gemacht. Bevor Sie mit Schüler:innen über dieses Thema sprechen, ist es wichtig zu reflektieren, welche Erfahrungen Sie bisher gemacht haben. Es geht hierbei nicht darum, dass Sie Expertenwissen haben oder sich aneignen, sondern vielmehr darum sich selbst bewusst zu machen, wo Sie bei diesem Thema stehen.
ideogram.ai prompted by Doris Kaufmann
Ein Beispiel:
Schauen Sie sich den Stift auf dem Bild an. Wie nennen Sie diesen Stift? Welche Bezeichnung haben Sie gelernt und in der Vergangenheit benutzt?
screenshot
Jetzt stellen Sie sich eine Klasse vor, in der ein Schwarzes Kind ist. Was macht das mit diesem Kind, wenn Sie und alle Kinder diesen Stift als Hautfarbe bezeichnen?
"Eine Person ist antirassistisch, wenn sie sich mit der Geschichte von Rassismus auseinandersetzt und die Auswirkungen kennt. Zusätzlich versteht sie die eigene Verflechtung in einem rassistischen System und kämpft aktiv gegen Rassismus."
(Fajembola/Nimindé-Dundadengar, 2021)
Tipps für Schüler:innen
1. Wenn du hörst, dass jemand ein rassistischen Witz macht oder generell etwas Rassistisches sagt, spreche sie/ihn drauf an und erkläre ihr/ihm, was es zum Beispiel für Folgen haben kann und was es mit dem Betroffenen/ der Betroffenen macht. Sich immer wehren zu müssen, ist sehr anstrengend.
2. Rede mit deinen Freunden und/oder deiner Familie über das Thema Rassismus. Sprecht darüber was es bedeutet und das auch was gut Gemeintes, schlecht und verletzend sein kann.
3. Wenn du mitbekommst, wenn jemand belästigt, körperlich angegriffen oder beleidigt wird, spreche mit der betroffenen Person (wenn keine Gefahr da ist) und frag nach, ob du helfen kannst.
4. Wenn du jemanden fragst, woher er/sie kommt und er/sie antwortet zum Beispiel, dass er/sie aus Hessen kommt, dann frag nicht genau woher die Eltern, woher die Grosseltern kommen. Ist das so wichtig?
5. "War doch nur ein Witz und ist nicht böse gemeint?" Für dich vielleicht nicht. Für die betroffene Person kam das vielleicht nicht als Witz an, da er/sie bei so einer Situation schonmal rassistische Erfahrungen gemacht hat.
6. Die Frage nach Rassismus-Erfahrungen ist sehr persönlich. Viele haben schlechte Erfahrungen gemacht. Respektiere, dass nicht jeder zu jeder Zeit bereit dafür ist, darüber zu sprechen.
7. Wenn jemand etwas nicht weiss, dann behandle ihn, so wie alle Menschen, die keine Ahnung davon haben.
8. Wenn dich jemand darauf hinweist, dass du eine rassistische, verletzende Bemerkung gemacht hast, bleibe ruhig und gebe kein Contra, denn deine Bemerkung war schon verletzend.
9. Sprich nicht für andere, stell dich nicht bei Rassismus in den Vordergrund (wenn du nicht betroffen bist), sprich nicht für sie, sondern mit ihnen oder frag sie wo sie Unterstützung brauchen/haben wollen.
Die Poster
Die Poster können dazu dienen, um über Rassismus ins Gespräch zu kommen. Es kann über die Erfahrung von Betroffenen gesprochen werden und auch über das was den Menschen durch den Kopf geht, wenn sie die Fragen lesen, die auf den Postern stehen. Ziel ist es ein Bewusstsein für anti-rassitische Verhaltensweisen zu schaffen.
Quellen
Dietrich-Bonhoeffer-Schule, Anna Reid
| Poster
| Projekt «We have a voice»
Tool
notebooklm goggle / Audio Overview
Bild
ideogram.ai prompted by Doris Kaufmann
«A photo of a diverse group of K-12 students standing together in a school courtyard and having an animated discussion. The background reveals a wall of the school building. There is a poster hanging on the wall with the text "Be an anti-racist!". The day is sunny, but it is in the autumn season, as indicated by the leaves on the ground.»
Share this post